„Jeder Mensch hat im Leben mehrere Ideen, die Millionen wert sind.“ – Diesen Satz hat einer meiner Professoren an der Universität St. Gallen bei einer Vorlesung zum Thema Innovation in den Raum gestellt. Diese These kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Vielleicht kennen Sie das auch: Sie haben eine Idee, werfen diese wieder weg, weil sie zu abstrakt, unrealistisch oder schwer umsetzbar scheint. Ein paar Monate oder Jahre später sehen Sie das fertige Produkt auf dem Markt und denken: Diese Idee hatte ich auch schon, aber jemand anders hat sie umgesetzt. Warum sind wir nicht alle Ideen-Millionäre? Was macht es schwer, Ideen zu verwerten?
Innovation ist mehr als eine Idee und deren Umsetzung. Laut Elaine Dundon, Autorin von „The Seeds of Innovation“, muss eine erfolgreiche Innovation profitabel und strategisch sein. Eine Idee muss also nicht nur umsetzbar sein, sondern auch zu den bestehenden Prozessen, dem Geschäftsmodell, der Produktion, den Vertriebskanälen und den Kunden passen.
State-of-the-art Produktentwicklung
Wie sieht die zeitgemäße Produktentwicklung heute aus? Prozesse, agile Arbeitsweisen, Design Sprints und Lean Startup Methoden aus der Softwareentwicklung werden mehr und mehr auch in der Entwicklung von physischen Produkten relevant. Wir haben für uns ein Modell für die Entwicklung physischer Produkte adaptiert, das wir Lean Inventing nennen. Dies ähnelt zu Beginn dem, was Sie aus den vorher genannten Modellen schon kennen, wobei in der späteren Umsetzung alternative Möglichkeiten, wie zum Beispiel Product Licensing, forciert werden.
Ideen entstehen grundsätzlich einmal im Kopf und werden dann in irgendeiner Weise visualisiert, sei es auf dem Whiteboard, einer Serviette oder einem Bierdeckel. Daraus muss im nächsten Schritt ein digitales Modell erstellt werden. Bei physischen Produkten wird dafür ein 3D-Modell erstellt, in dem die Abmessungen, Formen und Beschaffenheit des Produkts digital definiert werden. Wenn Sie keine Konstrukteure oder Industriedesigner im Unternehmen oder in Ihrem Umfeld haben, die das für Sie tun, können Sie auf digitale Plattformen wie Upwork, Freelancer.com oder Fiverr zurückgreifen. Dort finden Sie Designer, Programmierer oder Ingenieure aus der ganzen Welt, die Ihre auf dem Bierdeckel visualisierten Ideen in ein 3D-Modell umsetzen können. Aus dem Datensatz können Sie fotorealistische Bilder ausgeben lassen, um Feedback von Kunden einzuholen.
Die Datensätze aus den Modellen nutzen Sie dann beispielsweise für den 3D-Druck im Prototyping und später für die Produktion. 3D-Drucker sind heute für jeden erschwinglich. Je nach Anforderungen an das Bauteil können Sie versuchen, es selbst zu drucken oder es bei einem professionellen 3D-Druck-Dienstleister zu bestellen.
Digitale Technologien und Services können die Innovation erheblich beschleunigen. Wenn Sie Ihre Ideen durch digitale Modellierung und 3D-Druck schnell und kostengünstig umsetzen können, können Sie schneller auf den Markt gehen und so Ihre Chancen auf Erfolg steigern